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Erste Schritte: Was wir Brauchen

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Die TeilnehmerInnen betonten die Wichtigkeit von Unterstützung, um einen Rückfall nach einer Periode ohne Krankenhausaufenthalt zu vermeiden. Diese Quellen oder Arten von Unterstützung können unterschiedlichst sein: Verwandte, Schulkollegen, Freunde, Clubhäuser oder Vereine, professionelle Hilfe oder Unterstützung von anderen psychiatrischen, stationären Patienten. Interessanterweise wurde von den Befragten häufig die Unterstützung von jemandem, der Erfahrung mit ähnlichen Problemen und eigene Kenntnisse von der Komplexität des individuellen Weges hat, als effektive Methode der Hilfe genannt. Ohne Unterstützung von jemandem, der wirklich nachvollziehen konnte, wie sie sich fühlten, sei es „als ob niemand eine Lösung für das Problem wüsste“.

Zusätzlich haben die TeilnehmerInnen Barrieren identifiziert, die sie an einer Genesung hindern: diese umfassten ökonomische Probleme, familiäre Probleme, den Mangel an beruflichen Möglichkeiten und/oder Unabhängigkeit, Alkohol/Drogen, Medikamente, Einsamkeit nach der Aufnahme in einer Einrichtung, Stigmatisierung, geringes Selbstwertgefühl (Motivationsmangel und Teilnahmslosigkeit) und Diskriminierung.

Viele der Befragten würden gerne anderen Menschen mit ähnlichen Problemen helfen (der durchschnittliche Wert war 4,09 auf einer Skala von 1 bis 5). 25% der TeilnehmerInnen gaben an, dass sie kompetent wären, diese Aufgabe gut auszuführen und dass andere Menschen von ihrer Beratung profitieren könnten. Diese Betroffenen zeigen, dass eine Änderung der Perspektive, zusätzlichen Wissen und Training helfen können, ihre Ängste vor einem möglichen Krankheitsrückfall zu überwinden. Auch Teilnehmerinnen, die sich selbst nicht als Beispiel für „Recovery“ sehen, geben an, dass sie viel aus ihrer Entwicklung und auch aus den erlebten Rückschlägen gelernt haben.

Bei der Frage nach den Fähigkeiten, die sie noch verbessern müssten, um professionelle Peers zu werden, war die meist genannte Schwierigkeit die Fähigkeit mit Stress umzugehen und die notwendige Distanz in der Situation einzuhalten. Fast 50 % der Befragten erwarten bei sich Probleme bei der Empathie, beim Selbstwertgefühl und in der Kommunikation. Viele TeilnehmerInnen befürchten, dass sie nicht in der Lage sind, die Fähigkeiten anderer zu stärken.

Nach der Befragung von 124 Personen mit psychosozialen Problemen, die auf ihrem Weg zur Genesung bereits fortgeschritten sind, zeigt sich welche große Hoffnung in dieses Projekt gesetzt wird. Die TeilnehmerInnen sind offensichtlich motiviert und stark daran interessiert, anderen zu helfen. Trotz der von ihnen identifizierten Schwierigkeiten, wie Stress angesichts von Situationen, die sie selbst in ähnlicher Weise erlebt haben, Kommunikationsproblemen und Ängsten, wünschen sich die Teilnehmer Innen, ihre eigenen Erfahrungen zu nutzen, um anderen Menschen Hoffnung zu vermitteln.

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