Drucken

Die Bipolare Stiftung: Lernen in Paaren

am .

Die erste Organisation, die in Spanien für Menschen mit psychischen Erkrankungen gegründet wurde, war die “Bipolare Vereinigung in Katalonien”, zu einer Zeit als es sonst nur Vereine gab für Angehörige von Menschen, die an Schizophrenie erkrankt waren.
Auf die Bipolare Vereinigung in Katalonien folgte bipolarweb.com im Jahr 2002, dies war auch der Beginn der Bipolar Worlds Foundation (BWF).
Bipolarweb.com ermöglichte den Erfahrungsaustausch unter den TeilnehmerInnen und veränderte unbeabsichtigt das Verständnis von Macht in der therapeutischen Beziehung.
Im Jahr 2004 startete die BWF eine NGO, die die Peerbeziehungen als Strategie und den Slogan “Nichts über uns ohne uns” umsetzte. Die BWF selbst beschäftigt sich mit Ausbildungen und Trainings wie “ExpertInnen aus Erfahrung” und “Training für Recovery und der Kampf gegen Stigmatisierung”.

Das “Training für Recovery und der Kampf gegen Stigmatisierung” begann 2009, wird von der regionalen Regierung unterstützt und koordiniert von Guadalupe Morales, Direktorin der BWF, und Sara Olivarrieta, Expertin für Schlaf- und bipolare Störungen. Diese Initiative zielt auf die Früherkennung der Erkrankung ab, auf Behandlung und die Ausbildung von “ExpertInnen aus Erfahrung”.

Dieser Kurs zeigt, dass Recovery möglich ist durch psychohygienische Maßnahmen, verlässliche Informationen und Ausbildung in Krankheitsmanagement. Jemand, der informiert und ausgebildet wurde kann zu einem “Experten aus Erfahrung” werden, damit ist ein Bürger gemeint, der frei über seine eigenen Erfahrungen sprechen kann, darüber, wie gewisse Probleme, die mit seiner Erkrankung zu tun haben, gelöst werden können, wie andere auf seine Situation reagieren und wie die persönliche und soziale Autonomie von Betroffenen gestärkt werden kann. Sie lernen auch, wie sie ihre Bürgerrechte verteidigen können.
Im Oktober 2014 startete dieser Kurs zum fünften Mal in Toledo. Jedes Jahr werden neue Lernfächer entwickelt, die von früheren TeilnehmerInnen unterrichtet werden. Für diese bedeutet dies wiederum einen Schritt in Richtung Beschäftigung und Autonomie.

TeilnehmerInnen dieses Kurses gaben an, dass diese Erfahrung ihr Leben verändert habe: “Für mich war dieser Kurs ein Geschenk des Himmels, ein Privileg und ein großer Vorteil. Hier fand ich eine Fülle von Informationen für mich und andere. Dieser Kurs hat in mir den Wunsch geweckt, aktiv zu werden und neue Dinge auszuprobieren. Ich war tod und wurde zu neuem Leben erweckt, weil ich eine neue Sichtweise meiner Krankheit erlangte, auch die positiven Aspekte sah. Mein Leiden wurde nützlich für andere.” (Mercedes Martínez López, Studentin im 2.Kurs, Lehrkraft im 2., 3. und 4.Kurs).

Unser Kurs ist an der Universität Laguna de Las Palmas auf Gran Canaria akkreditiert, dies verschafft uns mehr Glaubwürdigkeit als akademischer Kurs.

Andererseits ist die Entwicklung des Kurses mit großen Ausgaben verbunden, obwohl er jährlich für 10 – 15 TeilnehmerInnen angeboten werden kann. Die Anzahl der TeilnehmerInnen könnte erhöht werden und die Ressourcen besser genützt werden, wenn der Kurs als Mischung aus online-Kurs und lernen im Klassenzimmer organisiert wird.

------------------------------------